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WacholderBier

Wachholderbeeren

Mit Wacholder Bier zu brauen war früher in Skandinavien weit verbreitet, deshalb wollten wir es unbedingt auch einmal ausprobieren. Zudem sind wir ja allgemein Fan vom Fermentieren, und so konnten wir unser Repertoire in diesem Bereich wieder einmal mit etwas Neuem ergänzen.

Um ein reines WacholderBier zu brauen würde es sehr viel davon brauchen. Da wir aber unsere Sträucher nicht zu sehr strapazieren wollten, haben wir lediglich einen Zweig inkl. den Beeren (die Wacholderbeeren haben einen sehr hohen Fruchtzuckeranteil von ca. 30% ) für den Geschmack verwendet, den Zucker haben wir aus normalem Gerstenmalz gewonnen.

Seither Brauen wir unser Bier ausschliesslich selbst, wenn auch nicht immer mit Wacholder, aber selbstgebrautes Bier schmeckt einfach viel besser, als Dasjenige aus dem Laden:)

Was du zu Beginn schonmal wissen solltest; Bierbrauen nimmt ziemlich viel Zeit in Anspruch, aber es lohnt sich auf jeden Fall. Die weiteren Zutaten wie Malz, Hopfen, Hefe etc. findest du in einem Bierbrau-Fachhandel.

Bierbrauen - Zutaten
Quellen: Wild fermentation, Sandor Ellix Katz; Sacred and herbal healing beers, Stephen Harrod Buhner

Zutaten für 20l Bier:

  • Wasser (die jeweilige Menge findest du fortlaufend im Rezept)
  • 5kg GerstenMalz, geschrotet (falls du lieber ein Weizenbier machen möchtest müsstest du hier WeizenMalz verwenden)
  • 100g Hopfen (Sorte nach belieben)
  • ca. 10g Hefe (Sorte nach belieben)
  • ein Zweig vom Wacholder inkl. Beeren

Was du sonst noch brauchst:

  • Thermometer
  • einen grossen Topf zum brauen
  • eine grosse Kelle
  • eine Schaumkelle o.ä.
  • einen Topf mit ca. 4l Fassungsvermögen
  • Gefäss/Kübel oder Sack für den rausgesiebten/ausgewrungenen Malz
  • ein grosses, feinmaschiges Sieb
  • ein Baumwolltuch
  • einen luftdicht verschliessbaren Behälter zum Gären (mit Gärspund), wenn möglich mit Liter-Anzeige
  • einen Schlauch
  • Messbecher
  • später dann Bügelflaschen zum abfüllen und ca. 180g Zucker

Und so gehst du vor:

Schritt 1:

9 Liter Wasser in den grossen Topf geben und auf ca. 71°C erhitzen

Schritt 2:

Den Topf vom Herd nehmen und die 5kg Malz dazugeben, gut umrühren.

Die Temperatur sollte nun auf 53°C sein, falls sie noch höher ist, einfach so viel kaltes Wasser dazugeben bis du sie auf 53°C unten hast, immer wieder gut umrühren. Den Topf nun für 20 Minuten stehen lassen.

Gerstenmalz geschrotet

Schritt 3:

Den Topf wieder auf den Herd stellen und die sogenannte Maische auf 60°C erhitzen, dabei immer gut umrühren. Wenn sie auf 60°C ist, den Topf wieder vom Herd nehmen. Jetz lässt du den Topf 40 Minuten stehen (nach 20 Minuten nachschauen, falls die Temperatur unter 60°C gesunken ist, stellst du den Topf wieder auf den Herd, bis die Maische wieder 60°C hat und nimmst ihn dann wieder runter usw.)

Schritt 4:

Nach diesen 40 Minuten stellst du den Topf mit der Maische wieder auf den Herd und erhitzt diese auf 71°C. Immer gut umrühren. Sobald sie auf 71°C ist, nimmst du den Topf wieder runter und lässt sie für 60 Minuten stehen (alle 20 Minuten nachschauen, ob die Temperatur noch auf 71°C ist, falls die Temperatur gesunken ist, stellst du den Topf wieder auf den Herd, bis sie wieder 71°C hat und nimmst ihn dann wieder runter usw.).

Schritt 5:

Nach diesen 60 Minuten stellst du den Topf erneut auf den Herd und erhitzt die Maische auf 77°C. Immer gut umrühren. In der Zwischenzeit kochst du im anderen Topf 4l Wasser auf.

Schritt 6:

Maische - Malz absieben

Sobald sie nun 77°C erreicht hat, nimmst du den Topf wieder runter. Nun kannst du mit der Schaumkelle (je nach grösse deines Siebes) ca. die Hälfte vom Malz in das Sieb über dem Behälter, den du später zum gären verwendest, abschöpfen und mit ca. 2l des kochenden Wassers übergiessen/spühlen. Damit dann der folgende Schritt etwas einfacher ist, übergiessen wir den gespühlten Malz im Anschluss jeweils noch mit ca. 2l kaltem Wasser

Schritt 7:

Den gespühlten Malz kannst du nun Kelle für Kelle ins Baumwolltuch geben und über dem Sieb/Behälter auswringen. Den ausgewrungenen Malz gibst du dann in den dafür vorgesehenen Kübel (o.ä.).

Schritt 8:

Nun kannst du die Maische durch das Sieb giessen und so noch die zweite Hälfte des Malzes absieben. Den Malz übergiesst du wieder mit den restlichen 2l des kochenden Wassers und ggf. auch nochmals mit 2l kaltem Wasser. Danach wiederholst du mit dem Malz im Sieb Schritt 7.

Schritt 9:

Die abgesiebte Maische giesst du nun wieder zurück in den Topf und kochst es auf. Sobald es beginnt zu kochen gibst du 50g vom Hopfen und den WacholderZweig dazu. Dann lässt du es 45 Minuten lang kochen, dabei immer etwas umrühren. Nach den 45 Minuten gibst du nochmals 25g vom Hopfen dazu und lässt das Ganze für weitere 8 Minuten kochen. Danach gibst du noch die restlichen 25g des Hopfens dazu und lässt das Ganze erneut für 8 Minuten kochen. Dieser Vorgang wird auch „Würzen“ genannt, dabei entsteht nun die Bierwürze.

Schritt 10:

Nun kannst du die Bierwürze durch das Sieb in den Behälter zum Gären absieben und so den Hopfen rausfiltern. Den Hopfen dann auch noch, wie bereits den Malz, durch das Tuch auswringen. Zum Schluss mit Wasser ergänzen bis 20l im Behälter sind.

Schritt 11:

Den Behälter luftdicht verschliessen und das Bier abkühlen lassen.

Schritt 12:

Sobald es abgekühlt (unter 40°C) ist, kannst du die Hefe dazugeben. Bei Trockenhefe streust du diese einfach auf die Oberfläche des Bieres. Hast du Flüssighefe, kannst du diese reinschütten und danach kurz umrühren.

Schritt 13:

Nun lässt du das „Bier“ für ca. 10 Tage bei Raumtemparatur (je nach Sorte von Hefe) gären. Sobald die Hefe nicht mehr arbeitet, das dauert so ca. 10 Tage (aber das hört man jeweis auch), ist dein Bier bereit zum abfüllen

Schritt 14: Das Abfüllen

Bier abfüllen

Zuerst trennst du das Bier von der Hefe. Am einfachsten geht das mit einem Schlauch und dem grossen Topf. Danach gibst du in ein Glas oder ein Messbecher etwas vom Bier und löst darin ca. 180g Zucker auf. Das gibst du anschliessend wieder zurück zum Bier und rührst nochmals gut, aber sorfältig (damit die bereits vorhandene Kohlensäure nicht gleich kaputt geht) um. Und nun füllst du dein Bier in die dafür vorgesehenen Flaschen ab. Wir machen dies jeweils mit einem Messbecher. Das Bier sollte nun in den Flaschen nochmals so ca. 10-14 Tage reifen.

Schritt 15: Skål 😊🍻🌿

Uns ist bewusst, dass dieses Rezept auf den ersten Blick etwas kompliziert klingen mag. Es war jedoch auch etwas schwierig, diese Schritte in ein «verständliches» Rezept zu packen. Zudem gibt es sooooo viele verschiedene Möglichkeiten Bier zu brauen, auch Freestyle ist willkommen, um die eigenen Erfahrungen damit zu machen. Daher kannst du dich auch einfach mal so ausprobieren und ansonsten – wie immer – melde dich jederzeit bei uns, falls du Fragen dazu hast:)